Eine Delegation aus Pittsburgh will in Dortmund sozial-ökologische Projekte kennenlernen. Das noch junge Gartenprojekt „GrünFrau“ in Dortmund Hörde konnte die Gäste überzeugen.
Dortmund und Pittsburgh liegen 4000 Meilen auseinander und haben doch einige Gemeinsamkeiten. Nach einer Phase intensiver Kohleförderung und Stahlproduktion sind beide Städte im Begriff nachhaltiger zu wirtschaften und zukunftsfähige Firmen anzusiedeln. Das EU-Projekt IURC macht es möglich, den ohnehin schon guten Austausch der beiden Städte weiterhin zu stärken. So ist aktuell eine Delegation von 3 Teilnehmerinnen aus Pittsburgh in Dortmund und informiert sich über die hiesigen Ansätze zur Energie- und Ernährungswende.
Unter Federführung der Stadt Dortmund kam so der Kontakt zur GrünBau gGmbH und deren noch jungen Gartenprojekt „GrünFrau“ in der Nähe des Phoenixsees zustande. GrünFrau ist ein Projekt in dem bis zu 15 Frauen, die zuvor arbeitslos waren, durch Tätigkeiten als Gärtnerinnen qualifiziert werden. So wird auf dem ehemaligen Industriegelände mithilfe von Hochbeeten, Gewächshäusern und Bewässerungssystemen inzwischen Gemüse angebaut. Der Anleiter Jörg Lüling sagt über das Projekt: „Wir wollten zeigen, dass urbane Landwirtschaft einen Beitrag zur lokalen Versorgung mit gutem Gemüse beitragen kann. Mit den Hochbeeten ist das sogar auf belastetem Boden gut umsetzbar.“
Die Delegation aus den USA zeigte sich beeindruckt: „Wir haben zahlreiche Community-Gärten in unserer Stadt aber keiner davon ist so professionell und groß wie dieser“ sagte Karen Abrams, Stadtplanungsdirektorin der Stadt Pittsburgh. Großes Interesse erregte die smarte Bewässerung und Belüftung des Gewächshauses sowie der Aufbau der Hochbeete. Jörg Lüling erklärt die Wichtigkeit dieser speziellen Anbaumethode: „Da der industrielle genutzte Boden hier nicht die Qualität hat, um direkt bepflanzt zu werden, behelfen wir uns mit verschiedenen Hochbeettechniken.“
Auch das „deutsche Modell“, also die Qualifikation von Arbeitslosen durch die Mitarbeit in sogenannten Maßnahmen, wurde besprochen Raqueeb Ajamu-Osagboro, die in Pittsburgh eine Kooperative für schwarze Gärtner*innen leitet, sieht darin große Vorteile: „Die Frauen hier scheinen eine gute Gemeinschaft zu bilden und das Anbauen von Gemüse ist eine sinnstiftende Tätigkeit“, sagte sie und ließ sich mit zwei der Hörder Gärtnerinnen fotografieren. Der Rundgang endete in einem gemeinsamen Grillen und Essen. Neben vegetarischem Grillgut durfte natürlich Eines nicht fehlen – ein Salat, der die Qualität der selbst hergestellten Zutaten unter Beweis stellte.
Bildbeschreibung: Jörg Lüling von der GrünBau gGmbH erläutert der Delegation aus Pittsburgh den Innen- und Außenbereich der Gärtnerei „GrünFrau“.