Begriffe schärfen, Probleme behandeln

Grün­Bau über­nimmt die Anti­zi­ga­nis­mus-Defi­ni­ti­on der Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alliance.

Sinti:ze und Rom:nja sind in Euro­pa noch immer in vie­ler­lei Hin­sicht benach­tei­ligt. Dies ist für die Betrof­fe­nen kei­ne Neu­heit. In der Arbeit mit Rom:nja zeig­te sich auch für die Mitarbeiter:innen von Grün­Bau immer wie­der, wie schwie­rig der Zugang zu Arbeits- und Woh­nungs­markt ist und wie weit ent­fernt eine umfas­sen­de Gleich­be­rech­ti­gung liegt. Um die For­men des Anti­zi­ga­nis­mus bes­ser zu erken­nen und zu benen­nen hat Grün­Bau sich ent­schlos­sen, sich der Arbeits­de­fi­ni­ti­on Anti­zi­ga­nis­mus der Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alli­ance (IHRA) anzuschließen.

Für Grün­Bau als sozia­ler Trä­ger ist das kei­ne aka­de­mi­sche Auf­ga­be, son­dern eine ganz prak­ti­sche: Wo beginnt Anti­zi­ga­nis­mus? Wie erklärt man ihn in Anträ­gen und Berich­ten? Wie funk­tio­niert ein sen­si­bler Umgang mit Betrof­fe­nen? In der Sozi­al­ar­beit, gera­de in der Dort­mun­der Nord­stadt, sind all das drän­gen­de Fragen.

Die Arbeits­de­fi­ni­ti­on bie­tet den Vor­teil, dass sie auch weni­ger sicht­ba­re For­men der Benach­tei­li­gung mit­ein­be­zieht, wie zum Bei­spiel die kol­lek­ti­ve Haft­bar­ma­chung von Roma-Grup­pen für das Ver­hal­ten ein­zel­ner oder die Benach­tei­li­gung von Roma-Kin­dern im Bil­dungs­sys­tem. „Eine gute Defi­ni­ti­on schafft noch kein Unrecht aus der Welt, kann aber hel­fen unse­re Mitarbeiter:innen und Partner:innen im Hin­blick auf Anti­zi­ga­nis­mus zu sen­si­bi­li­sie­ren und Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen“, so Andre­as Koch, Geschäfts­füh­rer der Grün­Bau gGmbH. „Des­halb haben wir uns ent­schlos­sen, die gute Begriffs­ar­beit der IHRA in unse­re Pra­xis zu übernehmen.“

(Bild: Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alliance)