Jobwinner stellen Fahrradkeller fürs Jugendamt fertig

Die jun­gen Teil­neh­men­den des Pro­jek­tes JOBWINNER Dort­mund der Grün­Bau gGmbH haben einen Fahr­rad­kel­ler beim Jugend­amt aus­ge­baut und dabei sowohl prak­ti­sche Erfah­run­gen gewon­nen, als auch Selbst­wirk­sam­keit erfah­ren. Der Fahr­rad­kel­ler wur­de am heu­ti­gen Don­ners­tag, den 27.10. fei­er­lich gemein­sam mit dem Jugend­amt Dort­mund eröffnet.

Vie­le der Teil­neh­men­den im Alter von 16–27 Jah­ren des Pro­jek­tes JOBWINNER befin­den sich in pre­kä­ren Lebens­la­gen. Woh­nungs­lo­sig­keit, Armut, Aus­gren­zung, Gewalt­er­fah­run­gen, feh­len­de Schul­bil­dung und schlech­te Deutsch­kennt­nis­se sind nur eini­ge ihrer Pro­ble­me. Man­che der Teil­neh­men­den sind neu und allei­ne in Deutsch­land und alle ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, sich unter schwie­rigs­ten Bedin­gun­gen eine lang­fris­ti­ge (Berufs-)Perspektive zu erar­bei­ten. Das Pro­jekt JOBWINNER ist ein inno­va­ti­ver und bun­des­weit ein­zig­ar­ti­ger Ansatz, um die­se jun­gen Men­schen bei der Inte­gra­ti­on in den Arbeits­markt zu unter­stüt­zen. Es befä­higt die jun­gen Men­schen durch inten­si­ve sozi­al­päd­ago­gi­sche Betreu­ung bei der Sta­bi­li­sie­rung ihrer Lebens­si­tua­ti­on aktiv zu wer­den und qua­li­fi­ziert sie durch pra­xis­na­he Arbeits­ein­sät­ze für den Über­gang ins „ech­te“ Berufsleben.

In den letz­ten Mona­ten haben die Teil­neh­men­den unter Anlei­tung ihrer Vor­ar­bei­ten­den eine leer­ste­hen­de Gara­ge unter dem Jugend­amt der Stadt Dort­mund in einen Fahr­rad­kel­ler mit 40 Stell­plät­zen ver­wan­delt. Sie ent­rüm­pel­ten, ver­spach­tel­ten Löcher in Wän­den, erneu­er­ten den Anstrich und ver­an­ker­ten 20 Fahr­rad­stän­der im Boden. Nach­dem die Ein­fahrt von Grün­be­wuchs befreit wur­de, steht den Mit­ar­bei­ten­den des Jugend­am­tes nun ein schi­cker Fahr­rad­kel­ler zur Ver­fü­gung und die Teil­neh­men­den von JOBWINNER sind stolz auf Ihre Leis­tung: „Es war wirk­lich schwie­rig, aber haben wir es gemein­sam geschafft.“, sag­te Mateo. „Ich habe noch nie Wän­de gestri­chen, aber jetzt kann ich das ganz gut.“.
Der Arbeits­auf­trag war nicht nur zur Kom­pe­tenz­ent­wick­lung im Berufs­feld Maler/Lackierer eine tol­le Chan­ce für die Teil­neh­men­den – auch die Sozi­al­kom­pe­ten­zen der jun­gen Men­schen wur­den gestärkt. „Unse­re Teil­neh­men­den muss­ten bei die­sem Auf­trag eng im Team zusam­men­ar­bei­ten und haben gemein­sam Selbst­wirk­sam­keit erfah­ren kön­nen. Wir konn­ten deut­li­che Ent­wick­lungs­er­fol­ge beson­ders bei der Team­fä­hig­keit und Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Teil­neh­men­den beob­ach­ten.“, resü­miert Moni­ca Mohr, päd­ago­gi­sche Fach­kraft bei JOBWINNER.
Auch das Jugend­amt blickt hoch­zu­frie­den auf die gemein­sa­me Akti­on. Zusätz­lich zum guten End­ergeb­nis wur­den die „Job­win­ner“ von den Mit­ar­bei­ten­den durch­weg als moti­viert, höf­lich und inter­es­siert bei der Arbeit wahr­ge­nom­men. Auch das ist eines der Zie­le von JOBWINNER: Jun­ge Men­schen, die andern­orts oft mit Vor­ur­tei­len kon­fron­tiert sind, tra­gen durch ihre Beschäf­ti­gung bei JOBWINNER zu einer Ver­bes­se­rung des gesell­schaft­li­chen Mit­ein­an­ders in Dort­mund bei.

Am 10.11.2022 ent­schei­det der Rat der Stadt Dort­mund über eine Ver­län­ge­rung von JOBWINNER um wei­te­re drei Jah­re. Die Arbeit mit den jun­gen Teil­neh­men­den braucht einen lan­gen Atem und damit eine län­ger­fris­ti­ge Finan­zie­rung, aber sie schafft nach­hal­tig Per­spek­ti­ven und Ent­las­tung – indi­vi­du­ell für die ein­zel­nen jun­gen Men­schen, aber auch für die Stadt­ge­sell­schaft: JOBWINNER mini­miert auf län­ge­re Sicht sozia­le Fol­ge­kos­ten für die Kom­mu­ne und leis­tet einen Bei­trag zur sozia­len Stadt.