Begriffe schärfen, Probleme behandeln

Grün­Bau über­nimmt die Anti­zi­ga­nis­mus-Defi­ni­ti­on der Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alliance.

Sinti:ze und Rom:nja sind in Euro­pa noch immer in vie­ler­lei Hin­sicht benach­tei­ligt. Dies ist für die Betrof­fe­nen kei­ne Neu­heit. In der Arbeit mit Rom:nja zeig­te sich auch für die Mitarbeiter:innen von Grün­Bau immer wie­der, wie schwie­rig der Zugang zu Arbeits- und Woh­nungs­markt ist und wie weit ent­fernt eine umfas­sen­de Gleich­be­rech­ti­gung liegt. Um die For­men des Anti­zi­ga­nis­mus bes­ser zu erken­nen und zu benen­nen hat Grün­Bau sich ent­schlos­sen, sich der Arbeits­de­fi­ni­ti­on Anti­zi­ga­nis­mus der Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alli­ance (IHRA) anzuschließen.

Für Grün­Bau als sozia­ler Trä­ger ist das kei­ne aka­de­mi­sche Auf­ga­be, son­dern eine ganz prak­ti­sche: Wo beginnt Anti­zi­ga­nis­mus? Wie erklärt man ihn in Anträ­gen und Berich­ten? Wie funk­tio­niert ein sen­si­bler Umgang mit Betrof­fe­nen? In der Sozi­al­ar­beit, gera­de in der Dort­mun­der Nord­stadt, sind all das drän­gen­de Fragen.

Die Arbeits­de­fi­ni­ti­on bie­tet den Vor­teil, dass sie auch weni­ger sicht­ba­re For­men der Benach­tei­li­gung mit­ein­be­zieht, wie zum Bei­spiel die kol­lek­ti­ve Haft­bar­ma­chung von Roma-Grup­pen für das Ver­hal­ten ein­zel­ner oder die Benach­tei­li­gung von Roma-Kin­dern im Bil­dungs­sys­tem. „Eine gute Defi­ni­ti­on schafft noch kein Unrecht aus der Welt, kann aber hel­fen unse­re Mitarbeiter:innen und Partner:innen im Hin­blick auf Anti­zi­ga­nis­mus zu sen­si­bi­li­sie­ren und Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen“, so Andre­as Koch, Geschäfts­füh­rer der Grün­Bau gGmbH. „Des­halb haben wir uns ent­schlos­sen, die gute Begriffs­ar­beit der IHRA in unse­re Pra­xis zu übernehmen.“

(Bild: Inter­na­tio­nal Holo­caust Remem­brance Alliance)

Filmvorführung gegen das Vergessen (am 26.03.)

40 jun­ge Men­schen aus ver­schie­de­nen Jugend­hil­fe-Maß­nah­men der Grün­Bau Dort­mund gGmbh nut­zen die Zeit des Lock­down: und set­zen sich in einem Online-Semi­nar mit dem Holo­caust an Sin­ti und Roma aus­ein­an­der. Am 26. März mar­kiert die Online-Film­vor­füh­rung „Con­tem­po­ra­ry Past – die Gegen­wart der Ver­gan­gen­heit“ das ers­te Etap­pen­ziel des vom LWL geför­der­ten Pro­jek­tes zum Geden­ken an den Holo­caust an Sin­ti, Sin­ti­ze, Roma und Romnja. Zu einem Film­ge­spräch mit dem Regis­seur des Films, Kamil Majchrzak, ist auch die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit eingeladen!

Als „ver­ges­se­nen Holo­caust“ bezeich­ne­te ein Über­le­ben­der die sys­te­ma­ti­sche Ver­fol­gung und Ermor­dung von Sin­ti und Roma zwi­schen 1933 und 1945. Um die­ses Kapi­tel euro­päi­scher Geschich­te nicht der Ver­ges­sen­heit preis­zu­ge­ben, arbei­ten rund 40 jun­ge Men­schen im Rah­men eines Geschichts­pro­jek­tes der Grün­Bau gGmbH mit. In vier Wochen der Vor­be­rei­tung beschäf­tig­ten sie sich mit dem Schick­sal der Sin­ti und Roma im Zwei­ten Welt­krieg. Dazu unter­such­ten sie den zugrun­de lie­gen­den (und bis heu­te fort­be­stehen­den) Anti­zi­ga­nis­mus also die Ableh­nung und Vor­ver­ur­tei­lung von Sin­ti- und Roma-Com­mu­ni­ties. „Es war schon krass zu erfah­ren, wie die Leu­te damals leben muss­ten“ stellt Jason (17) fest. Und Anni­ka (19), ergänzt: „Ich wuss­te schon vor­her ein biss­chen was dar­über, aber jetzt ver­ste­he ich, war­um sie so miss­trau­isch den Andern gegen­über sind.“

Eine ers­te Weg­mar­ke errei­chen die Vor­be­rei­tun­gen nun am 26. März: Als die Teilnehmer*innen erfuh­ren, das die Vor­be­rei­tung in Inter­na­tio­na­le Wochen gegen Ras­sis­mus fie­len, ent­schie­den sie sich ein anti­ras­sis­ti­sches Event in die­ser Zeit statt­fin­den zu las­sen. Via Online-Platt­form sehen sich die Jugend­li­chen den Doku­men­tar­film „Con­tem­po­ra­ry Past – Die Gegen­wart der Ver­gan­gen­heit“ an. In der anschlie­ßen­den Film­dis­kus­si­on ist unter ande­rem der Regis­seur und Pro­du­zent des Films, Kamil Majchrzak anwe­send und stellt sich den Fra­gen der jun­gen Zuschauer*innen. Unter ihnen befin­den sich Rom*nija und nicht Rom*nija. Sie alle bli­cken gespannt auf den Som­mer – Wenn die Pandemie­lage es zulässt, wer­den sie dann in meh­re­ren Grup­pen eine Gedenk­stät­ten­fahrt nach Ber­lin machen und ihr erar­bei­te­tes Wis­sen durch Erfah­run­gen vor Ort, an Gedenk­stät­ten und his­to­ri­schen Orten, erweitern.

Das Film­ge­spräch fin­det am 26. März um 18 Uhr per Vimeo und Video­kon­fe­renz statt. Auf­grund tech­ni­scher Vor­aus­set­zun­gen ist die Zahl an Gesprächsteilnehmer*innen begrenzt. Um Anmel­dung per Mail (mbusch@gruenbau-dortmund.de) wird gebeten.

(Bild: Kamil Majchrzak)

Nordstadtblogger über GB-Projekt „Ein Rucksack gegen Lockdown-Langeweile“

Der GUARANTEE-Rucksack

Erneut haben die Nord­stadt­blog­ger haben einen schö­nen Arti­kel über uns veröffentlicht!

Unter dem Titel „Ange­bot für Kin­der im Nord­markt-Quar­tier: Ein Ruck­sack gegen Lock­down-Lan­ge­wei­le und für mehr Bewe­gung“ wird über eine gute Idee von Leo­nie Herr­mann und Maxi­mi­li­an Busch berich­tet, die als Betreu­er für die Grün­Bau gGmbH im Rah­men des Lern- & Sport­pro­gramms GUARANTEE in der Nord­stadt tätig sind.

Leonie präsentiert die Sportrucksäcke

Mit einem Ruck­sack voll mit Spiel­zeug, Bas­tel­ma­te­ri­al und Sportzubehör will die GrünBau gGmbH den Kin­dern vom Nord­markt die Lock­down-Zeit versüßen, da im Rah­men der Coro­na-Bekämp­fung alle regu­lä­ren Sport- und Grup­pen­an­ge­bo­te vor­über­ge­hend ausfallen.

Ein PDF der Grün­Bau-Pres­se­mit­tei­lung zum The­ma gibt es hier.

FORUM EUROPÄISCHE INKLUSIONSPROJEKTE AM PARK

Datum: 09.10.20
Ort: Adams Corner
(Hein­rich-Schmitz-Bil­dungs­zen­trum, Möl­ler­stra­ße 3 ) in 44137 Dort­mund / am Westpark
Zeit: 13 Uhr bis 15 Uhr

Die Zahl der Besucher*innen müs­sen wir aus gege­be­nen Anlass beschrän­ken. Bit­te mel­den Sie sich im Vor­feld an: sblank@gruenbau-dortmund.de

Gemein­sam mit unse­ren euro­päi­schen Partner*innen prä­sen­tie­ren wir auf dem Forum die Ideen und den Stand von Inklu­si­ons­pro­jek­ten in Süd-Ost Euro­pa und in Dort­mund. Auf dem Forum tref­fen sich erst­mals Partner*innen aus zwei inter­eu­ro­päi­schen Pro­jek­ten, um zu ler­nen und zu diskutieren.
Betei­ligt sind Akteur*innen und Aktivist*innen aus Bul­ga­ri­en, Frank­reich, Öster­reich, Rumä­ni­en, Ita­li­en und Deutsch­land. Ein Markt der Mög­lich­kei­ten, klei­ne Work­shops und Mit­mach­ak­tio­nen bil­den den Rah­men des Forums.

Pro­gramm­ab­lauf

13:00 bis 13:30

Offe­nes Ankommen

  • Infor­ma­ti­ons­stän­de Kaf­fee & Buffet

13:30 bis 15:00

Prä­sen­ta­tio­nen euro­päi­scher Inklusionsprojekte

  • Job­Win­ner ‑Arbeit
  • Vier­tel­werk ‑Woh­nen
  • ERASMUS+ ‑Aus­tausch
  • GUARANTEE ‑Sport
  • ECRI ‑Ver­net­zung

 

Die gesam­te Ver­an­stal­tung wird für unse­re euro­päi­schen Partner*innen wel­che wegen der COVI­D19-Pan­de­mie nicht anwe­send sein kön­nen, bei You­Tube (live) übertragen.

Warenströme – Jugendliche der Jugend[Kultur]Werkstatt entwickeln Ausstellung

In die leer­ste­hen­de Bank­fi­lia­le am Oel­pfad 1–3 kam in den letz­ten Tagen Bewe­gung. Die Jugend­li­chen der Jugend[Kultur]Werkstatt Hör­de erar­bei­te­ten dort die Aus­stel­lung „Waren­strö­me“. In einem Recher­che­work­shop haben sich die Jugend­li­chen zwei Wochen mit den The­men Nach­hal­tig­keit und Öko­lo­gie beschäf­tigt. Dar­aus ent­wi­ckel­ten sie unter Beglei­tung des frei­en Künst­lers Stef­fen Moor zwei Wochen eige­ne Instal­la­tio­nen. „Unse­re Fra­ge war, wie prä­sent den Jugend­li­chen die sie umge­ben­den Waren­strö­me sind“ erklärt Ste­fan Blank, Sozi­al­ar­bei­ter der Jugend­kul­tur­werk­statt in Hör­de. „Gera­de in Zei­ten von Fri­days for Future haben wir so eine Aus­ein­an­der­set­zung ansto­ßen wollen“.

Szene aus der Ausstellung

Ausstellungs-Installation zum Thema Schuhe

In ins­ge­samt sie­ben Instal­la­tio­nen prä­sen­tier­ten die Jugend­li­chen ihre Ergeb­nis­se. In der Instal­la­ti­on von Lea und Mir­ko dreh­te es sich um die welt­wei­te Tex­til­in­dus­trie. „Ich war über­rascht, das egal ob teu­res oder bil­li­ges T‑Shirt – bei­des wird in der glei­chen Fabrik gefer­tigt“ erklärt Mir­ko einen Teil ihrer Ergeb­nis­se. „Der Mensch ist ein­fach ver­schwen­de­risch“ ergänzt Erik, in des­sen Instal­la­ti­on es um die Ver­mül­lung der Erde geht. „Über­rascht hat mich, dass gera­de die Ver­schwen­dung und der Über­fluss die The­men waren, mit denen die Jugend­li­chen sich am ehes­ten beschäf­ti­gen woll­ten“, fügt Stef­fen Moor an.

Ausstellungsstück „Meinungsverstärker“

Teilnehmende des Förderzentrums beteiligen sich am Projekt Wanderbaumallee

FZ-Teilnehmer Wanderbaum

Die Teil­neh­men­den der Holz­werk­statt des För­der­zen­trums haben sich an dem Pro­jekt WANDERBÄUME der Hör­der Stadt­tei­l­agen­tur betei­ligt: mobi­le Wan­der­bäu­me wech­seln in regel­mä­ßi­gen Absta­än­den ihre Stand­or­te, um die Wirk­kung von Stra­ßen­bäu­men rund um den Hör­der Nord­markt zu ver­deut­li­chen. Die Teil­neh­men­den haben die erfor­der­li­chen Kis­ten für die­se tol­le Akti­on der Hör­der Stadt­tei­l­agen­tur gebaut.

Wei­te­re Infos: Wan­der­baum­al­lee

Neues Leuchtturmprojekt bei GrünBau

Leuchtturm auf dem Dach

Seit die­ser Woche strahlt bei GRÜNBAU ein neu­er Leucht­turm in die Projektlandschaft.
Teil­neh­mer des För­der­zen­trums U25 „Plan B“ fer­tig­ten einen Leucht­turm aus Holz. Gemein­sam mit den bei­den Fach­an­lei­tern stell­ten sie ihr Werk auf dem Dach der Werk­statt auf.

Sommercamp des
BVB-Lernzentrums

Eini­ge Teil­neh­men­de aus unse­ren Pro­jek­ten Akti­vie­rungs­hil­fe und För­der­zen­trum hat­ten im Juli die Gele­gen­heit, sich am Som­mer­camp des Borus­sia Dort­mund-Lern­zen­trums zu betei­li­gen. Im Rah­men eines 5‑tägigen Work­shops set­zen sich die Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen mit dem The­ma Social Media, Medi­en­kom­pe­tenz, Fake News, Inter­net­si­cher­heit und Cyber­mob­bing kri­tisch auseinander.

Das Video wird von You­Tube ein­ge­bet­tet abge­spielt · Es gilt die Daten­schutz­er­klä­rung von Google

Alter­na­ti­ver Link: Der Film bei den Leucht­turm­pro­jek­ten auf bvb-lernzentrum.de