In Zusammenarbeit mit dem LWL Museum Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen konnten zwei GrünBau Projekte ihre Kreativität entfalten. In der Ausstellung „Erich Grisar – Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa. 1928–1932“ sind die Nähwerkstatt „Amen Juvlia Mundial“ und die Mädchengruppe aus der Nordstraße 23 Teil der sogenannten Partizipationsfläche.
Die Nähwerkstatt hat Fotografien von Erich Grisar mit Stoffen neuinterpretiert und gibt ihnen dank des genähten Collagenstils eine neue Betrachtungsebene. Die Mädchengruppe hat ihre eigene Migrationsgeschichte durch Europa mittels einer Rauminstallation kontextualisiert und die Europareise Grisars aufgegriffen. Es entstanden sehenswerte Stücke die hervorragend zum interkulturellen Stil der Ausstellung passen.
An dieser Stelle veröffentlichen wir einen Artikel aus der Zeitschrift des Zentralrats der Sinti und Roma. Der Artikel ist für GrünBau insofern von Interesse, als das die Hälfte des Preisgeldes für die Inklusion von Roma an GrünBau ging. Die Ausgabe der Newess für das Jahr 2021 ist jüngst erschienen. Die Rechte für Bild und Text liegen beim Zentralrat.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel erhielt den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma 2021
Die Kanzlerin wurde aufgrund ihres besonderen Einsatzes für die Minderheit der Sinti und Roma gewürdigt
Von Thomas Baumann, Politischer Referent
Am 17. August 2021 war es so weit: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel erhielt im Bundeskanzleramt in Berlin aus den Händen des Zentralratsvorsitzenden Romani Rose die Skulptur des Europäischen Bürgerrechtspreises der Sinti und Roma. Die „echte“ Preisverleihung, die am 28. April 2021 aus dem Rosengarten in Mannheim im Fernsehen und im Internet übertragen wurde, musste coronabedingt ohne Publikum und ohne die Preisträgerin stattfinden. Angela Merkel war bei der würdevollen Festveranstaltung – die musikalische Begleitung kam von der Sopranistin und Bundessiegerin von „Jugend musiziert“ Scarlett Rani Adler und ihrem Pianisten Aureliano Zattoni live zugeschaltet und konnte die Zeremonie am Bildschirm verfolgen. Die Bundeskanzlerin ist die siebte Preisträgerin, die den mit 15 000 € dotierten Preis erhalten hat.
„Es war immer ein Anliegen der Bundeskanzlerin, auch die 600jährige Geschichte unserer Minderheit in Deutschland in das historische Gedenken mit aufzunehmen“, würdigte Romani Rose Angela Merkels Engagement für die Minderheit der deutschen Sinti und Roma. „2012 hat sie mit mir das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten
hinaus auch deutlich gemacht, dass die Bekämpfung des Antiziganismus für uns eine gemeinsame Aufgabe ist. Ihre Regierung hat 2019 eine Kommission berufen, die sich mit dem Antiziganismus auseinandersetzt und der Bundesregierung Empfehlungen gibt, um diesen Antiziganismus – der für viele Sinti und Roma die Ursache ist für Pogrome, für Übergriffe, für Rassismus, der uns in der Geschichte ausgrenzt – entgegenzuwirken“, so der Zentralratsvorsitzende weiter.
Durch die Zeremonie leitete Angelina Kappler, die Deutsche Weinkönigin 2019/20. Die angehende Winzerin und studierte Ernährungswissenschaftlerin ist selbst Angehörige der Minderheit und engagiert sich im Studierendenverband der Sinti und Roma. In der von ihr moderierten Gesprächsrunde zu Beginn der Veranstaltung hob der Preisstifter Manfred Lautenschläger neben Angela Merkels Wirken für die Minderheit der Sinti und Roma auch ihr Engagement für ein einiges Europa hervor: „Deutschland hat nach den Verbrechen der Nationalsozialisten eine besondere Verantwortung aus der Geschichte, auch gegenüber dieser Minderheit. Es hat daher die Pflicht, seinen Einfluss geltend zu machen, wenn Menschen diskriminiert und rassistisch ausgegrenzt werden, wie dies zum Beispiel in den Ländern Südost und Mitteleuropas der Fall ist. Die Bundeskanzlerin wird aufgrund ihres besonderen Einsatzes für die Minderheit der Sinti und Roma, für die Menschenrechte und die Einigkeit der europäischen Wertegemeinschaft ausgezeichnet.“
Die Laudatio auf die Bundeskanzlerin hielt der Preisträger des Jahres 2019, der ehemalige Staatspräsident der Slowakischen Republik, Andrej Kiska. Er betonte Angela Merkels Entschlossenheit und Tatendrang bei ihren Bemühungen, der deutschen Gesellschaft die Erinnerung an die tragische Vergangenheit zu vermitteln und sich für eine bessere Zukunft der Roma einzusetzen: „Und das nicht nur in Ihrem Heimatland, denn wie Sie zu Recht sagen, ist es sowohl eine deutsche als auch eine europäische Aufgabe.
Die Kanzlerin, die, wie sie betonte, von der Auszeichnung mit dem Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma persönlich sehr berührt war, forderte in ihrer Dankes rede erneut ein entschiedenes Eintreten gegen jede Form von Antiziganismus: „Der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma ist weit mehr als eine persönliche Würdigung. Der Preis ist mit einer klaren Botschaft verbunden. Wir alle sind dazu aufgerufen, uns für Bürgerrechte und Chancengleichheit für Sinti und Roma stark zu machen. Wir alle sind gefordert, uns gegen jede Form von Antiziganismus zu wenden – hierzulande und in ganz Europa.“
Die Gründe für die Entscheidung, die Kanzlerin mit dem Preis zu würdigen, sind vielfältig. Beispielsweise war die Übergabe des nationalen Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma im Jahr 2012in Berlin in unmittelbarer Nähe des Reichstagsgebäudes ein wichtiger Meilenstein der Bürgerrechtsarbeit des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, der unter der Kanzlerschaft und mit persönlicher Unterstützung von Angela Merkel realisiert werden konnte. Damit hat Angela Merkel ein weltweit beachtetes Zeichen – insbesondere an die Mitgliedstaaten der Europäischen Union – gesetzt, dass aufgrund der Geschichte der Antiziganismus genauso geächtet werden muss wie der Antisemitismus. Die im Dezember 2018 von Bund und Ländern unterzeichnete „Bund-Länder-Vereinbarung betreffend den Erhalt der Gräber der unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgten Sinti und Roma“ kam auch dank ihrer großen Unterstützung zustande, und es war ihrer Intervention zu verdanken, dass die Bundesregierung mit den Ländern in einen konstruktiven Dialog über eine Regelung zum dauerhaften Erhalt der Grabstätten von Holocaust überlebenden getreten ist. Besonders hervorzuheben ist die Berufung der unabhängigen Expertenkommission Antiziganismus durch die Bundesregierung unter ihrer Führung im Jahr 2019, deren Abschlussbericht im Sommer vorgelegt wurde. Die Kommission war ein weiterer Erfolg im Kampf gegen den Antiziganismus, der eng mit Angela Merkels Namen verbunden bleiben wird.
Das Preisgeld von 15 000 Euro spendete die Bundeskanzlerin an die Organisationen GrünBau gGmbH und ternYpe – International Roma Youth Network, die sich im In und Ausland für die Rechte der Sinti und Roma einsetzen. Das 2010 gegründete internationale Jugendnetzwerk ternYpe will Vertrauen und gegenseitigen Respekt von jugendlichen Roma und NichtRoma schaffen. Dafür vereint ternYpe verschiedene Jugendorganisationen aus ganz Europa, um junge Menschen zur aktiven Teilhabe an der Zivilgesellschaft zu ermutigen. Die GrünBau gGmbH setzt sich für die soziale Stadterneuerung in der Dortmunder Nord stadt ein. An der vielfältigen nachbarschaftlichen Hilfe vor Ort beteiligen sich Menschen aus über 13 Nationen, dar unter auch viele Roma. Daraus entwickelte GrünBau mehrere transnationale Projekte, darunter auch in Plovdiv, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, wo viele Roma leben.
Livestream der Preisverleihung auf Youtube:
Hintergrundinfo:
Der Europäische Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma
Vor dem Hintergrund der äußerst besorgniserregenden Menschenrechtssituation der Sinti und Roma in vielen europäischen Staaten – vor allem in Ost und Südosteuropa – soll der Preis ein Beitrag zur Wahrung und Durchsetzung der Bürgerrechte sowie der Chancengleichheit für die Angehörigen der Sinti und RomaMinderheiten in ihren jeweiligen Heimatländern sein. Gestiftet wurde der Preis von der Manfred LautenschlägerStiftung, die den Preis gemeinsam mit dem Zentralrat und dem Dokumentations und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma vergibt. Die Preisträger*innen sind der ehemalige polnische Außenminister Władysław Bartoszewski (2008), die ehemalige Präsidentin des Europäischen Parlaments Simone Veil (2010), der Menschenrechtskommissar des Europarates Thomas Hammarberg (2012), der Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker Tilman Zülch (2014), die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (2016), der slowakische Staatspräsident Andrej Kiska (2019) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (2021). 2019 wurde dem Direktor des Staatlichen Museums Auschwitz Birkenau Piotr Cywińskiein Sonderpreis verliehen. https://dokuzentrum.sintiundroma.de/teilhabe/burgerrechtspreis/
Bildbeschreibung:
Am 17. August 2021 überreichte Romani Rose den Europäischen Bürgerrechtspreis der Sinti und Roma an Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Im Bild: Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die Vorsitzende des Landesrats der Roma und Sinti Berlin-Brandenburg, Dotschy Reinhardt.
Kinder und Jugendliche der Nordstadt erwandern im Rahmen des Projektes „Vergangenheit lernen – Zukunft gestalten“ Dortmunder Geschichte und gestalten Graffitiwand
Am vergangenen Donnerstag hatten die Kinder und Jugendlichen des Nordtreffs in der Dortmunder Nordstadt die Gelegenheit Geschichte ganz lokal zu erfahren: Gemeinsam mit der freien Journalistin Sophie Schädel spazierten sie auf den Spuren der Dortmunder Edelweißpirat:innen. In Erinnerung an deren Widerstand gegen die Naziherrschaft, besuchten sie Orte in der Dortmunder Nordstadt an. Sie lernten ihre Geschichte kennen, wer sie waren und was sie taten, um sich totalitärer Herrschaft zu widersetzen. Neben der Vergangenheit wurde aber auch an aktuelle Morde und Gewalttaten durch Faschist:innen erinnert, zum Beispiel an den vom NSU Ermordeten Dortmunder Mehmet Kubaşık, nach dem auch ein Platz in der Nordstadt benannt ist.
Nach der Stadtführung wurden die Jugendlichen und Kinder dann selbst aktiv und bemalten unter professioneller Anleitung des Graffitikünstlers Stevo eine Wand am Dortmunder Nordmarkt und setzen so selbst ein Zeichen im Gedenken an die Edelweißpirat:innen. Trotz ihres Alters, verstanden die Kinder, worum es bei der Aktion ging – und gegen wen. „Nazis sind die, die nicht wollen, dass wir hier sind“ so Ion, 10 Jahre.
Das Projekt „Vergangenheit lernen – Zukunft gestalten“ wird durchgeführt von der GrünBau Dortmund gGmbh in Unterstützung des lokalen Bündnisses Nordstadt gegen Nazis. Gefördert wurde es von der Dortmunder Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie in Partnerschaft mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Das GrünBau-Projekt DOCK 16 kümmert sich um junge Menschen ohne festen Wohnsitz. Einige ehemalige Teilnehmer haben sich nun zusammengefunden, um selbst etwas Gutes zu tun.
Wohnungslose Menschen, darunter auch viele Jugendliche und junge Erwachsene, die vom lokalen Hilfesystem nicht (mehr) oder nur noch teilweise erreicht werden treffen die Auswirkungen der Coronapandemie in voller Härte. Viele der jungen Menschen haben keinen oder nur noch sehr belasteten Kontakt zu ihrer Familie. Bezüge zu Freunden sind häufig nach und nach weggebrochen. Viele Aufenthaltsmöglichkeiten während des Tages und Übernachtungsmöglichkeiten bei Bekannten sind durch Corona geschlossen oder nicht mehr verfügbar. Auch ein Treffen im öffentlichen Raum mit anderen Betroffenen ist auf Grund der Kontaktbeschränkungen schwierig.
Das Projekt DOCK 16 bietet seit September 2018 ein aufsuchendes Beratungsangebot für diese jungen Menschen. Das Projekt hat zum Ziel die betroffenen Jugendlichen an das lokale Hilfesystem anzudocken, daher auch der Projektname. Neben der aufsuchenden Beratung auf Augenhöhe mit den jungen Menschen können die Jugendlichen über DOCK 16 ganz lebenspraktische Hilfen am Projektstandort in der Mallinckrodtstraße 138 in Anspruch nehmen. Das Projekt DOCK 16 bietet eine Meldeadresse für obdachlose Jugendliche mit regelmäßiger Postausgabe, Kleiderspenden, die Möglichkeit der Benutzung von Waschmaschine und Trockner und einer Ausgabe von Zelten, Isomatten oder Schlafsäcken, sowie freitags ein Frühstücksangebot an. Für Notfälle steht auch ein Reisebett zur Verfügung, so dass sich Betroffene ein paar Stunden im Warmen ausruhen können.
Nachdem letztes Jahr coronabedingt nur eine „Bescherung2Go“ am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs möglich war, haben sich vier ehemals Betroffene überlegt, wie sie dieses Jahr etwas zurückgeben können an jene, die es noch nicht geschafft haben ins reguläre Hilfesystem einzumünden und auf der Straße sind. Dilara, Kristina, Angelique und Alessio, alles ehemalige Teilnehmer:innen haben sich getroffen, um persönliche, Weihnachtskarten für die DOCK16 Weihnachtsfeier zu gestalten, die die Projektteilnehmenden in ihren Weihnachtstüten vorfinden. Außerdem gab es eine große Backaktion von ehemaligen Teilnehmenden. Die Plätzchen werden ebenfalls an die Projektteilnehmerinnen und Teilnehmer überreicht werden.
Das große Highlight, welches sich die vier Ehemaligen für Mittwoch, den 15.12.2021 überlegt haben, war eine Verteilung der selbstgebackenen Plätzchen an obdachlose Menschen in der Dortmunder Nordstadt, Innenstand und Innenstadt-West – und zwar auf Augenhöhe. Dafür wurde ein Bollerwagen mit Kaffee, Kinderpunsch, Tee, Schlafsäcken, Obst, Mund-Nasen-Schutz und natürlich den bereits in Weihnachtstüten abgepackten Plätzchen bestückt. Knapp fünf Stunden sind die ehemaligen Teilnehmer:innen zusammen mit den aufsuchenden Fachkräften durch die Dortmunder Straßen gezogen und haben dort etwas zurückgegeben, wo sie selbst einst waren, nämlich auf der Straße. Inzwischen stehen sie dienstags im Rahmen des Beratungscafes „Cafe Augenhöhe“ mit ihrer Erfahrung anderen Teilnehmer:innen, die noch ganz am Anfang ihrer Reise stehen mit Rat und Tat zur Seite. Ihr größter Wunsch – Dass viele Jugendliche es aus der Obdachlosigkeit schaffen und vielleicht im nächsten Jahr selbst schon in der Beratung aktiv werden können.
Ansprechpartnerin für Nachfragen oder weitere Informationen zur Bescherung2Go und/oder zum Projekt DOCK 16:
Iveta Strecker
istrecker@gruenbau-dortmund.de
Telefon: 0152 38254246 oder 0231/22921612
GrünBau gGmbH
Projekt DOCK 16Mallinckrodtstraße 138
44147 Dortmund
Bildbeschreibung: Die Jugendlichen backen eine große Menge an Plätzchen.
Der Kontakt- und Beratungsverbund feiert sein 20jähriges Jubiläum in schwierigen Zeiten – und wird denn je mehr gebraucht.
Aufgrund der Corona-Situation feiert der Kontakt- und Beratungsverbund (KUBDO), der sich für schulmüde und schulverweigernde Kinder und Jugendliche in Dortmund einsetzt, dieses Jubiläum mit einer besonderen Aktion. „Um weiter auf unser Angebot aufmerksam zu machen, werden wir gemeinsam mit Ansprechpartner*innen an Schulen zum Thema Schulmüdigkeit in dieser Woche Luftballons steigen lassen. Diese Ballons werden Wünsche zur Verringerung von Schulmüdigkeit in den Himmel tragen“, erläutert Katrin Meyersieck Beraterin von KUBDO. Die Aktion startet an den jeweiligen Schulen am 03.12.2021 um 12.00 Uhr. Zeitgleich werden dann in ganz Dortmund die Luftballons losgelassen.
Die Rückmeldungen aus der Beratungsarbeit zeigen, dass das Thema Schulabsentismus im Verlauf der Pandemie neue Gruppen erfasst, wie z.B. Kinder und Jugendliche, die nach dem Lockdown, aufgrund von Ängsten, den Weg nicht in die Schule zurückgefunden haben, sowie diejenigen, die massiv Unterrichtsinhalte beim Distanzlernen verpasst haben und deshalb die Schule verweigern.
In der Beratung hat sich außerdem gezeigt, dass nicht alle Kinder und Jugendliche in gleichem Maße über die notwendigen Zugänge zum Internet, die nötige Technik sowie über die erforderlichen Basiskenntnisse der digitalen Anwendungsmöglichkeiten und Software verfügen.
Deshalb wollen die Mitarbeiter*innen des Kontakt- und Beratungsverbundes auf ihr Beratungsangebot aufmerksam machen: „Wir sind für alle Betroffenen unter der Hotline Nummer 0231–5010017 und über unsere Homepage www.kub-dortmund.de erreichbar“, macht Oliver Uzunkol deutlich. Nicht nur die Schüler*innen und ihre Eltern können die Beratung aufsuchen. Auch Lehrer*innen, Schulsozialarbeiter*innen sowie Fachkräfte der Jugendhilfe und anderer Stellen können sich bei Fällen von Schulverweigerung an die Mitarbeiter*innen wenden.
Bild: Schüler*innen aus einem Unterstützungsangebot haben bereits erste Ballons mit ihren Wünschen bestückt (Bild GrünBau)
Auf dem Gelände der GrünBau gGmbH an der Unnaer Straße bot das Mobile Impfteam am 17. November Coronaschutzimpfungen an. Von 9 bis 15 Uhr stand die Kantine der GrünBau-Zentrale für alle Menschen egal ob mit oder ohne GrünBau-Bezug offen. Schon zwei Stunden vor der Eröffnung stellten sich die ersten Interessierten an. Tatsächlich wurde der Andrang immer größer, so dass die Warteschlange den geräumigen Innenhof zeitweise füllte. Insgesamt wurden 290 Personen geimpft, die bis zu 90 Minuten auf ihre Impfung warteten.
Zur Beliebtheit beigetragen haben dürfte die tiefe Verwurzelung, die sich die GrünBau gGmbH in der Nordstadt aufgebaut hat. Viele der Impfwilligen kamen aus Projekten oder durch persönlichen Kontakt zu der Aktion. Dazu beigetragen haben dürfte auch das „Thüringer Model“: Für alle Geimpften gab es eine Bratwurst. Die Beteiligten vom mobilen Impfteam der Stadt Dortmund und von GrünBau blicken auf einen anstrengenden aber erfolgreichen Tag zurück: „Mit Nachfrage hatten wir gerechnet aber nicht mit dieser Zahl an Interessierten. Das zeigt uns, dass dezentrale Impfungen ein wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung sind“, lautet das Fazit von Andreas Kastner, der für GrünBau die Aktion begleitet hat.
Eine Wiederholung ist schon in Planung. Am 8. Dezember von 9 bis 15 Uhr werden im Hinterhof der Unnaer Straße 44 Impfungen mit Biontech, Moderna und Johnson & Johnson durchgeführt. Es werden sowohl Erst‑, Zweit- als auch Boosterimpfungen vorgenommen. Auch der Grill wird dann wieder angeheizt: Die GrünBau gGmbH spendiert vegetarische und klassische Bratwürste für alle Geimpften. Wer sich dort impfen lassen möchte, wird gebeten, Impfpass und Krankenkassenkarte mitzubringen.
Die Internationale Förderklasse des CJD Berufskollegs hat sich mit der Geschichte der Edelweißpiraten beschäftigt – und ein Graffiti entwickelt.
Zunächst trafen sich die 12 jungen Menschen aus der Förderklasse in den Räumlichkeiten von Adam‘s Corner, um mit der Journalistin Sophie Schädel über den Nationalsozialismus in Deutschland zu sprechen. Sie berichtete schwerpunktmäßig von den Widerstandsgruppen der „Edelweißpiraten“, Jugendgruppen, die verschiedene Aktionen gegen die Nazis unternahmen.
Der Workshop war interaktiv gestaltet, so dass die Jugendlichen auch von eigenen Diskriminierungserfahrungen berichten konnten. Mit dem Erfahrungsschatz der Gruppe konnte dann erarbeitet werden, wie man in diskriminierenden Situationen reagieren kann.
Die Gruppe fuhr dann gemeinsam zur Borsigstraße, und traf sich dort mit Graffiti-Künstler Stevo. Gemeinsam wurde dann eine Wand gestaltet. Die Gruppe entschied, dass der Slogan „Borsigstraße ist bunt“ die Wand zieren soll. An der Gestaltung der Wand waren alle Jugendlichen beteiligt. Gegen 13 Uhr war das Bild fertiggestellt. Die Jugendlichen konnten zurück zur Schule fahren, ihr Werk bleibt.
Am 17.11. und 08.12. jeweils 9:00 – 15:00 Uhr kommt das mobile Impfzentrum der Stadt Dortmund in die GrünBau Zentrale in der Unnaer Straße 44 (Haltestelle Borsigplatz) im Grünen Haus. Dort werden Erst- und Zweitimpfungen und ggf. auch Boosterimpfungen durchgeführt. Mitzubringen sind Ausweisdokument, ggf. Krankenkassenkarte und Impfausweis. Zur Verfügung stehen die Impstoffe Biontech, Moderna sowie Johnson&Johnson. Für jede frisch geimpfte Person gibt es eine Wurst im Brötchen!
Ausbildungs- Studien- und Schulabschlüsse sind Meilensteine im Leben eines jeden jungen Menschen. Ganz besonders gilt das für sogenannte Care Leaver, junge Menschen, die sich untereinander unterstützen, nachdem sie aus den Hilfsangeboten der Jugendhilfe ausgeschieden sind.
2021 haben 16 junge Care Leaver aus Dortmund ihre Abschlüsse erfolgreich bestanden. Jetzt feiern sie diesen besonderen Anlass voller Freude, Stolz und Anerkennung gemeinsam. „Ob Fliesenleger:in, Erzieher:in, Spezialist:in im Einzelhandel oder im Lager, Sozialpädagog:in usw., die Gruppe hat viele Talente, die sich im GrünBau-Programm entfalten konnten“, berichtet Fortune Walitza und Anna Buchta, die als pädagogische Fachkraft die Gruppe betreut.
Bei GrünBau finden Care Leaver eine starke Gemeinschaft und auf sie zugeschnittene Möglichkeiten der Förderung. Das Team und die Gruppe sind für füreinander da. „Die Abschlüsse und Leistungen der Teilnehmer:innen sind ein tolles Zeugnis davon“, sagt Anna Buchta, ebenfalls pädagogische Fachkraft.
Eine Gruppe junger Menschen aus der LGBTQ Community hat für das GrünBau-Projekt: „Transforming“ eine theatrale Performance entwickelt. An diesem Wochenende wird sie erstmalig gezeigt.
Am 24. Oktober um 16 Uhr findet das Projekt Transforming seinen ersten Höhepunkt. In der Jugendkulturwerkstatt Nord, Lindenhorster Straße 38. 44147 findet die Uraufführung statt. Ein zweiter Aufführungstermin ist der 25. Oktober um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Ein 3G-Nachweis muss vorhanden sein.
Das nun endende Projekt bot den Teilnehmenden die Möglichkeit der Entwicklung und Artikulation der eigenen Stimme und Position innerhalb einer noch immer heteronormativen Gesellschaft. Die Teilnehmenden haben in Storytellings, also persönlichen Geschichten und anhand von Fotographien ihre Kindheit und Jugend aufgearbeitet. Im Mittelpunkt standen dabei Fragen des Becoming: Wie bin ich zu dem Menschen geworden, der ich heute bin? Der freie Theatermacher Steffen Moor begleitete die Teilnehmenden auf dem Weg von der Erzählung zur Performance.
Im zweiten Teil erarbeiteten die Teilnehmenden unter der Anleitung der Choreografin Elisa Marschall Choreographien des Werden und Sein. Dort lag der Fokus auf dem körperlichen Ausdruck. Diese beiden Ebenen, Körper und Stimme, münden nun in einer öffentlichen Performance (Arbeitstitel: „Transforming“), in der die Teilnehmenden ihre Arbeitsergebnisse aufführen und im theatralen Raum zur Diskussion stellen.
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